Patienten­­orientiertes Retten

Die heutigen Kraftfahrzeuge haben sich in den letzten Jahren zu high-tech Modellen entwickelt. Durch permanente Verbesserung der Sicherheitssysteme und Verstärkung der Karosserien sinkt die Zahl der Verkehrstoten stetig. Jedoch fordert die komplexe Konstruktion der Fahrzeuge ein erhebliches Fachwissen und eine steigende Anforderung an das Rettungspersonal und die eingesetzten technischen Geräte.

Ein modernes Fahrzeug verfügt heute über bis zu 16 Airbags. Hinzu kommen Sicherheitseinrichtugen wie Gurtstraffer und automatische Überrollbügel. Elektronische Komforteinrichtungen wie automatische Sitzverstellung, Fensterheber, Zentralverriegelung und automatische Höhenverstellung des Lenkrads erleichtern dem Fahrzeugführer das tägliche Leben. Diese elektronischen Spielereien, sowie die immer häufiger vorgefundenen Sicherheitssysteme erschweren jedoch nach einem Verkehrsunfall den Rettern die Befreiung einer eventuell eingeklemmten Person. Das versehentliche Auslösen eines solchen Systems kann unter Umständen zu zusätzlichen schweren Verletzungen des Patienten oder sogar des Retters führen. Aus diesem Grund ist es um so wichtiger, dass die Rettungskräfte auf die aktuelle Technik geschult werden.

In regelmäßigen Abständen wird daher trainiert, eingeklemmte Personen aus verunfallten Fahrzeugen zu retten.  In theoretischen Unterrichten werden den Feuerwehrkameraden die aktuellen Sicherheitssysteme erläutert. Zudem werden sie auf die Schwierigkeiten, die durch die Versteifung der Fahrgastzelle und der eingesetzten Hartmetalle entstehen, hingewiesen. Ihnen wird dargestellt, welche Gefahren von einem nicht ausgelösten Airbag ausgehen und wie man mit diesen Problemen umzugehen hat.
In den praktischen Teilen der Ausbildung dürfen die Feuerwehrleute selber Hand anlegen. An diversen unterschiedlichen Szenarien können die Kameraden das patientenorientierte Retten aus einem verunfallten Kraftfahrzeug üben.  Durch die gute Zusammenarbeit der Feuerwehrkameraden wird somit für jede Situation eine passende Lösung gefunden.